Sterben wegen diesem Film bis zu 100 Millionen im Jahr?

Ja gut, bitte verzeiht uns die reißerische Überschrift. Dabei ist sie eigentlich gar nicht so falsch. Denn tatsächlich werden pro Jahr bis zu 100 Millionen Haie vom Menschen getötet. Das ist natürlich nicht die Schuld eines einzelnen Filmes, sondern vor allem die des internationalen industriellen Fischfangs. Doch eins steht fest: Haie – und insbesondere Weiße Haie – haben bei uns einfach kein gutes Image. Sie sind das Symbol für böse, einzelgängerische Mörder-Kreaturen, die es auf harmlose Badegäste an Stränden abgesehen haben. Dass wir sofort dieses Bild im Kopf haben, wenn wir an Haie denken, geht auf den Film „Der Weiße Hai“ von Steven Spielberg aus dem Jahr 1975 zurück. Er löste damals eine regelrechte Hai-Angst aus, durch die nicht nur die Trophäen-Jagd nach toten Haien in den USA angefacht wurde, sondern die bis heute Filmschaffende und Produzent*innen dazu inspiriert, ständig neue Hai-Filme zu erfinden, die diese so wichtigen Tiere falsch präsentieren. Lucas erzählt in dieser Episode die Geschichte des Films „Jaws“, der auch heute noch ein toller Monsterfilm ist, der aber auch die Initialzündung für ein falsches Bild war, das uns bis heute vor allem Weiße Haie dämonisieren lässt.

Shownotes

Beryl Francis: Before And After „JAWS“: Changing Representations Of Shark Attacks. In: Australian Association for Maritime History: The Great Circle, 2012, Vol. 34/2. S 44-64.

ZEIT online: 9 Menschen von Haien getötet – 100 Millionen Haie von Menschen getötet

The Take: Ask The Professor: Did “Jaws” Demonize Sharks?

The University of Melbourne: How Jaws Killed Sharks

BBC: How Jaws misrepresented the great white

Planet Wissen: Der Weiße Hai

Wikipedia: Liste von Hai-Filmen

Dokumentation der Jährlichen Angriffe auf Menschen durch Haie

Netflix-Doku: Seaspiracy

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