Autor: Das Filmmagazin

  • Die gekränkte Weltmacht – Operation: Kingdom

    Die gekränkte Weltmacht – Operation: Kingdom

    Unsere Filmkritiken haben uns bereits durch die Dekaden der 1980er und 90er geführt. Diesmal springen wir in das neue Jahrtausend. „Operation: Kingdom“, ein Paradebeispiel eines Thrillers der frühen 2000er, spiegelt die tiefgreifenden Veränderungen wider, die die Anschläge vom 11. September 2001 in der US-amerikanischen Gesellschaft ausgelöst haben. Diese Ereignisse haben nicht nur ein Gefühl der Verunsicherung hinterlassen, sondern auch die Filmindustrie nachhaltig beeinflusst. Der „Krieg gegen den Terror“ dominierte fortan die filmische Auseinandersetzung mit Themen rund um Terrorismus und den Nahen Osten.

    Der Film „Operation: Kingdom“ thematisiert einen grausamen Anschlag von Al-Qaida-Terroristen auf eine amerikanische Wohnsiedlung in Riad, Saudi-Arabien, bei dem auch FBI-Agenten ihr Leben verlieren. Trotz des Verbots, eigene Ermittlungen anzustellen, reisen dennoch FBI-Mitarbeiter nach Saudi-Arabien, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. In dieser Ausgabe unseres Filmmagazins werfen wir einen kritischen Blick auf den Thriller und diskutieren, inwieweit solche stereotypen Darstellungen und Erzählweisen über muslimische Menschen unsere Wahrnehmung in jungen Jahren geprägt haben.


    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.

    Shownotes

    https://de.wikipedia.org/wiki/Operation:_Kingdom
    https://www.amazon.de/Operation-Kingdom-Jamie-Foxx/dp/B00I8W1772
  • Nur eine Mauer trennt Sorglosigkeit und blanken Horror – The Zone of Interest

    Nur eine Mauer trennt Sorglosigkeit und blanken Horror – The Zone of Interest

    Es gibt viele Filme über den Holocaust, die die Vernichtungsmaschinerie des Nationalsozialismus mit großer Präzision und Bildgewalt einfangen. Aber einen Film wie Zone of Interest von Jonathan Glazer hat es wohl noch nie gegeben.

    Im Mittelpunkt stehen Rudolf Höß, Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz, und seine Familie. Nur eine Mauer trennt die beiden Orte, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite der massenhafte Mord, auf der anderen ein scheinbar glückliches Familienleben mit Garten und Pavillon. Mit beharrlicher Ignoranz, wenn das zur Beschreibung ausreicht, versucht die Familie, den Völkermord, der wenige Meter von ihrem Haus entfernt begangen wird, beiseite zu schieben.

    Doch auch im Haus der Familie Höß ist der Holocaust allgegenwärtig, was vor allem durch die einzigartige Geräuschkulisse von The Zone of Interest deutlich wird. In der Ferne wird geschrien, gebettelt und geschossen. In der Nacht färbt sich der Himmel rot von den Verbrennungsöfen. In dieser Folge des Filmmagazins besprechen wir das Drama, das für fünf Goldjungen bei den Oscars 2024 nominiert ist.

    Bevor ihr euch die Folge anhört oder anseht, möchten wir euch noch einen kleinen Hinweis geben. In dieser Folge geht es um heftige Themen. Es geht um einen Film über den Holocaust. Wenn ihr euch damit nicht wohl fühlt, dann überspringt diese Folge oder hört sie euch nicht alleine an.

    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.

    Shownotes

    https://de.wikipedia.org/wiki/The_Zone_of_Interest_(Film)](https://de.wikipedia.org/wiki/The_Zone_of_Interest_(Film))

    https://www.youtube.com/watch?v=r-vfg3KkV54

  • Diese Netflix-Serie zerstört unsere Kindheit – Kritik zu Avatar – Herr der Elemente

    Diese Netflix-Serie zerstört unsere Kindheit – Kritik zu Avatar – Herr der Elemente

    Bei nur wenigen Filmen sind sich Kritiker:innen, Zuschauer:innen und Fans über die Qualität so einig wie bei „Die Legende von Aang“ von M. Night Shyamalan, der 2010 erschien und auf ganzer Linie enttäuschte. Die Verfilmung der beliebten Serie galt jahrelang als Paradebeispiel dafür, wie man Animationsstoffe nicht ins Reale übersetzen sollte.

    Netflix will es jetzt besser machen. Statt eines Blockbuster-Films soll es nun eine Blockbuster-Serie im XXL-Format richten und so den vier Elementen gerecht werden. Doch schon im Vorfeld mehrten sich die Anzeichen, dass auch hier die Feuernation alle Hoffnungen auf eine gute Verfilmung zerstört. Die beiden Serienschöpfer Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko verließen das Projekt mitten in der Produktion und auch die Aussagen der verbliebenen Produzent:innen ließen nicht gerade Begeisterung aufkommen, warum die Originalserie heute noch so relevant ist.

    Wir haben uns für diese Folge des Filmmagazins die ersten vier Folgen der Netflix-Serie angeschaut.

    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.

    Shownotes

    https://www.netflix.com/title/80237957

    https://de.wikipedia.org/wiki/Avatar_–_Der_Herr_der_Elemente

  • Hurra, die Weltpolizei USA ist da – Filmkritik zu Air Force One (1997)

    Hurra, die Weltpolizei USA ist da – Filmkritik zu Air Force One (1997)

    Im Rückblick waren die Jahre zwischen 1990 und 2001 ein hochinteressantes Jahrzehnt für die US-amerikanische Filmindustrie. Nach dem Fall der Berliner Mauer schienen der amerikanische Neoliberalismus und der Kapitalismus für kurze Zeit als Sieger aus der Geschichte hervorzugehen. Die atomare Bedrohung schien gebannt, Frieden für alle und jeden sollte keine ferne Utopie mehr sein. Auch das Blockbuster-Kino, das den Kalten Krieg jahrelang als Narrativ genutzt und teilweise mit dem Militär kooperiert hatte, musste sich nun die Frage stellen: Ja, was wollen wir denn jetzt noch erzählen?

    Air Force One von 1997 ist ein Film, der den Kalten Krieg noch einmal zur Selbstvergewisserung der USA nutzt. Aufgebrachte russische Nationalisten entführen das Flugzeug des US-Präsidenten James Marshall und fordern die Freilassung eines inhaftierten Generals. Das Staatsoberhaupt setzt sich nicht nur politisch zur Wehr, sondern verteidigt seine Anti-Terror-Doktrin auch als Actionheld im Nahkampf.

    In dieser Folge des Filmmagazins besprechen wir den Actionthriller von Wolfgang Petersen, der als deutscher Regisseur einen Film gedreht hat, den wohl kein Michael Bay oder Zack Synder als US-Patrioten besser hätte inszenieren können.

    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.

    Shownotes

    https://de.wikipedia.org/wiki/Air_Force_One_(Film))

    https://de.wikipedia.org/wiki/Air_Force_One

    https://youtu.be/lhWEEFRHK4Y?si=MP6j56JUT7E3FQBh

    https://www.nytimes.com/1997/07/25/movies/just-a-little-turbulence-mr-president.html

  • Ein Mythos in schillernder Rüstung – Excalibur-Filmbesprechung

    Ein Mythos in schillernder Rüstung – Excalibur-Filmbesprechung

    Ein mächtiges Schwert im Stein, der Heilige Gral, die Herrin des Sees: Die Sage um König Artus gehört zu den bekanntesten Mythen überhaupt, die sich die Menschheit seit Jahrhunderten in unzähligen Variationen erzählt. Auch im Kino gibt es viele verschiedene Interpretationen rund um Camelot und wie die Ritter der Tafelrunde ein zerstörtes Land wieder vereinen.

    Eine der bekanntesten stammt aus dem Jahr 1981 und wurde von dem britischen Regisseur John Boorman inszeniert. Boorman, den Kinogänger vielleicht aus einem obskuren Science-Fiction-Film kennen, orientierte sich für seinen Fantasy-Streifen eng an einer literarischen Vorlage des Mythos von Thomas Malory.

    Im Gegensatz zu modernen Erzählungen ist Excalibur keine psychologische Auseinandersetzung mit komplexen Charakteren. Vielmehr haben wir es mit Figuren zu tun, die mehr Legende als Mensch sind. Alles ist groß, glitzernd und opernhaft. In dieser Folge des Filmmagazins diskutieren wir den Klassiker und fragen uns, inwieweit die Mythen von heute noch in der Popkultur präsent sind.

    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.

  • Frankensteins Barbie – Poor Things in der Filmkritik

    Frankensteins Barbie – Poor Things in der Filmkritik

    Auf den ersten Blick haben Barbie und Bella aus Poor Things nicht viel gemeinsam. Die eine bewegt sich in einem relativ realistischen Bild unserer männerdominierten Welt, die andere lebt in einer verqueren Trauminterpretation im England des 19. Jahrhunderts. Beide Figuren verbindet jedoch eine unbändige Neugier und der Drang, den Status quo in Frage zu stellen. Doch inwieweit ist Poor Things ein weiterer feministischer Film, der ähnlich wie Barbie unsere Realität mit Hilfe der Popkultur satirisch überhöht?

    In dieser Ausgabe des Filmmagazins besprechen wir Poor Things von Giorgos Lanthimos, der schon in der Vergangenheit sehr interessante Frauenfiguren geschaffen hat. Martin hat den Film im Kino gesehen und ist verzaubert, aber auch etwas verwirrt nach Hause gegangen. Denn Poor Things ist im besten Sinne des Wortes verschroben und verkopft. Die Ausstattung ist künstlich, ebenso die intensiven Farben und das Schauspiel. Aber am Ende ist ein faszinierendes Kunstwerk entstanden, das für schwierige Fragen einzigartige Bilder findet.

    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.

  • Die „Gottbegnadeten“: Sherlock Holmes und der Nationalsozialismus

    Die „Gottbegnadeten“: Sherlock Holmes und der Nationalsozialismus

    Die deutsche Sherlock-Holmes-Verfilmung Der Hund von Baskerville von Carl Lamac wirkt auf den ersten Blick recht spröde. Er greift einen der bekanntesten Kriminalfälle des Pfeifenrauchers auf, nimmt sich hier und da ein paar künstlerische Freiheiten, orientiert sich ansonsten aber an der Vorlage. So weit, so unspektakulär. Allerdings ist dies ein Film, der 1937 in Deutschland entstand und damit in den Kulturbetrieb des Nationalsozialismus eingebunden war.

    In dieser Folge des Filmmagazins erzählen wir die Geschichte der Menschen, die an diesem Film mitgewirkt haben. Denn viele der Schauspieler:innen und Filmemacher:innen ordneten sich dem verbrecherischen System unter, um weiterhin Filme drehen zu können.

    Einige von ihnen standen auf der Liste der „Gottbegnadeten“, waren vom Kriegsdienst und anderen Verpflichtungen befreit. Die „Gottbegnadeten“ sollten, ganz im Sinne des Geniekults der Nationalsozialisten, von Natur aus große Talente sein. Auch viele, die den Deutschen Sherlock-Holmes-Film schufen, profitierten vom System.

    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.

    Shownotes

    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Hund_von_Baskerville_(1937))

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Odemar

    https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Ponto

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Rasp

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gottbegnadeten-Liste

    https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kunst-und-kultur/die-gottbegnadeten-liste.html

    Bundesarchiv, BArch R 9361-V/120012

    https://katalog.slub-dresden.de/id/0-1754913563

    https://www.youtube.com/watch?v=GNcfytlI07Q

  • Die besten Begleiter des Menschen – Das große Filmtierquartett

    Die besten Begleiter des Menschen – Das große Filmtierquartett

    Tiere in Filmen und Serien sind eine komplexe Angelegenheit. Einerseits können sie einen Film unglaublich bereichern und noch einmal eine ganz eigene Gefühlsebene hineinbringen. Andererseits müssen sie auch irgendwie zum Leben erweckt werden – sei es durch CGI, Puppen oder eben echte Darsteller. Es gibt also ganz unterschiedliche Tierfiguren im Film. Sie können fantastisch überdreht sein, wie Rocket Racoon, oder auf dem Boden der Tatsachen tapsen, wie Lassie.

    Bei so vielen Darstellungen stellt sich natürlich die Frage, welches das beste Tier im Film ist. Und genau dafür gibt es das Filmmagazin Quartett! Lucas und Martin haben sich im Vorfeld drei Film- und Serientiere ausgesucht und lassen sie in dieser Folge in vier Kategorien gegeneinander antreten. Wir wollten aber halbwegs reale Tierdarstellungen nehmen, deshalb haben wir für dieses Quartett mal alle Zauberwesen außen vor gelassen. Zumindest dann, wenn sie nicht auf realen Tieren basieren.

    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.

    Shownotes

    https://www.filmmagazin.audio/podcast/animals-were-harmed?rq=tiere

    https://screenrant.com/live-action-movies-starring-animals/

    https://de.wikipedia.org/wiki/Keiko_(Orca))

    https://www.spiegel.de/geschichte/free-willy-killerwal-keiko-tod-eines-tierischen-filmstars-2003-a-951328.html

  • Der Junge und der Reiher – Noch ein Miyazaki-Meisterwerk?

    Der Junge und der Reiher – Noch ein Miyazaki-Meisterwerk?

    Kaum jemand hat im Bereich der Animationsfilme so viel Gewicht wie Hayao Miyazaki. Der 83-jährige Kinomagier hat unzählige einzigartige Welten mit seinem 1985 gegründeten Produktionsstudio Ghibli geschaffen, die bis heute gefeiert und rezitiert werden. Mit Der Junge und der Reiher möchte Miyazaki erneut in eine ebenso vertraute wie fremde Welt entführen. Im Gegensatz zu seinem letzten Film, Wie der Wind sich hebt, spielt der Regisseur in diesem Film wieder mehr mit fantastischen Elementen. Mitten im 2. Weltkrieg verliert der Junge Mahito seine Mutter und muss zu seiner Tante in ein stattliches Anwesen ziehen.

    Doch dort gibt es einen riesigen Reiher, der Mahito verfolgt und irgendetwas verbirgt. Als der Junge einen Turm in der Nähe des Anwesens findet, taucht er sprichwörtlich in ein magisches Portal ein. Was danach passiert, lässt sich nur schwer zusammenfassen. Es sind Metaphern auf Traumabewältigung, das Altwerden und das Loslassen. Wir sprechen in dieser Folge des Filmmagazins über Miyazakis neuesten Film und diskutieren, was hinter all den verworrenen Bildern und Figuren stecken könnte. Kann die Anime-Legende immer noch begeistern?

    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.

    Shownotes

    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Junge_und_der_Reiher

    https://www.youtube.com/watch?v=vhC_t3sy-TM

    https://www.spiegel.de/kultur/kino/hayao-miyazakis-letzter-film-der-junge-und-der-reiher-von-hayao-miyazaki-wie-man-leben-soll-a-1b7e5744-9c09-4955-82ce-b48160eb68bf

    https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hayao-miyazakis-neuer-film-der-junge-und-der-reiher-19421434.html

  • Unser Film- und Serienausblick für 2024

    Unser Film- und Serienausblick für 2024

    Frohes neues Jahr! In unserer ersten Folge im neuen Jahr widmen wir uns einer umfassenden Vorschau auf das Film- und Serienjahr 2024. Wir geben einen Überblick über die (aus unserer Sicht) spannendsten kommenden Veröffentlichungen.

    Außerdem werfen wir einen Blick auf Trends und Entwicklungen in der Film- und Serienlandschaft. Ein bisschen Kaffeesatzleserei ist natürlich dabei, aber eines ist jetzt schon sicher: Der Trend der ständigen Fortsetzungen bereits etablierter Film-Franchises wird uns auch 2024 begleiten. Wie stark prägen diese Fortsetzungen die Kinolandschaft? Wie viel Raum bleibt für neue, innovative Filmideen?

    Den Anfang macht ein echtes Highlight aus der Feder von Hayao Miyazaki. Wir freuen uns aber nicht nur auf „Der Junge und der Reiher“, denn 2024 hat noch viel mehr zu bieten.

    Und hier die Folge auf YouTube mit unseren Gesichtern.