Nicht alle Filme aus den 50er Jahren funktionieren heute noch so gut, wie damals – dieser schon. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich natürlich auch Art und Mittel verändert, mit denen Filme gestaltet werden. Immer wieder gibt es wichtige Wegmarken, die ihrer Zeit voraus sind. Eine davon ist „Die Nacht des Jägers“ aus dem Jahr 1955. Die einzige Regiearbeit von Charles Laughton ist ein spannender, recht rasant erzählter Genremix, der sich nicht so recht in eine Schublade stecken lassen will. Wir folgen einem brutalen Serienmörder, der so tut als sei er ein Pfarrer, in eine ländliche Region der USA. Die steckt in den frühen 1930er Jahren noch tief in der Weltwirtschaftskrise. Viele Farmer-Familien sind verarmt, bettelnde Kinder sind an der Tagesordnung. Hier spielt sich nun eine tragische Verfolgungsjagd auf der Suche nach 10.00 Dollar ab.
„Die Nacht des Jägers“ war trotz aller Finesse kein Renner in den Kinos. Eher im Gegenteil. Der Film floppte an den Kinokassen. Erst Jahrzehnte später würde der Film – zumindest bei Fachpublikum und Filmschaffenden – seine Renaissance erleben. Heute zählt er für manche sogar zu den besten Filmen aller Zeiten. Lucas hat sich den Film und seine Geschichte angeschaut und dabei einen echten „Hero“ entdeckt, der „from Zero“ kam.
Shownotes
Bright Lights: Bringing Day to Night: The Resurrection of The Night of the Hunter.
Stephen F. Bauer (1999) Oedipus Again: a Critical Study of Charles Laughton’s The Night of the Hunter, The Psychoanalytic Quarterly, 68:4, 611-636.