Edward Berger hat mit Im Westen nichts Neues und Konklave hohe Erwartungen geweckt. In Ballad of a Small Player, seinem neuesten Film, nimmt er sich dem Thema Spielsucht an – mitten im grellen Casino-Kosmos von Macao. Doch kann ein Film funktionieren, wenn die Hauptfigur schon am Abgrund beginnt und sich dann nicht wirklich weiterentwickelt? Und was passiert, wenn das Setting zwischen Traum und Realität schwankt, ohne sich klar zu entscheiden? Wir sprechen über Colin Farrells schweißnasses Spiel, verschwommene Nebenfiguren und eine Stadt, die größer scheint als der Film selbst.
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Eine atomare Bedrohung, drei Perspektiven, 16 Minuten bis zum Einschlag: A House of Dynamite, der neue Netflix-Thriller von Kathryn Bigelow, entfaltet seine Spannung in einem intensiven Countdown-Szenario. Der Film stellt unbequeme Fragen zur Handlungs(un)fähigkeit politischer Systeme in Extremsituationen – und wird am Ende nicht allen gefallen.
In dieser Folge sprechen wir über die erzählerischen Strukturen des Films, seine Nähe zu Klassikern wie Dr. Strangelove, die visuelle Umsetzung von Überforderung und Machtlosigkeit – und den vielleicht mutigsten Schluss des Filmjahres.
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Wie nah ist zu nah? Together erzählt von einem Paar, das buchstäblich nicht mehr voneinander loskommt – mit einer radikalen Mischung aus Beziehungsdrama und Body Horror. Der Film trifft einen Nerv: Was passiert, wenn Co-Abhängigkeit zum Alltag wird und eine Trennung unmöglich erscheint? Diesmal geht es bei uns um das Langfilmdebüt von Michael Shanks. Wir sprechen darüber, was er sich bei The Substance, Das Ding und The Shining abgeschaut haben könnte.
Ridley Scotts „Gladiator“ (2000) ist ein Meilenstein des modernen Monumentalfilms – ein Epos voller Machtintrigen, heldenhafter Rache und imposanter Bilder. Doch wie gut hält sich der Film über 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung? In unserer aktuellen Episode von Das Filmmagazin nehmen wir das oscarprämierte Historienspektakel unter die Lupe.
Wir diskutieren, warum Russell Crowe als Maximus Decimus Meridius eine der eindrucksvollsten Heldenfiguren der Kinogeschichte erschaffen hat – und wie Joaquin Phoenix als skrupelloser Kommodus einen der besten Schurken der 2000er liefert. Außerdem gehen wir darauf ein, wie der Film mit historischen Realitäten umgeht (oder auch nicht), welche inszenatorischen Stärken er besitzt und warum seine Musik von Hans Zimmer bis heute ein Klassiker ist.
Doch nicht alles ist perfekt: Ist Gladiator mehr als nur pompöse Unterhaltung?
In unserer neuen Episode von Das Filmmagazin tauchen wir in die Welt von Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves ein. Der Film aus dem Jahr 2023 liefert genau das, was man sich von einem Fantasy-Spektakel erhofft: eine bunte Truppe von Helden, epische Abenteuer und jede Menge humorvolle Momente. Wir sprechen darüber, wie die Macher des Films eine Balance zwischen actionreicher Fantasy und spritzigem Humor finden. Dabei bietet der Film sowohl für Kenner des Dungeons & Dragons-Universums als auch für Neueinsteiger beste Unterhaltung. Chris Pine überzeugt als sympathischer Anführer einer skurrilen Heldentruppe, während Hugh Grant als schurkischer Gegenspieler brilliert. Trotz einiger Klischees ist der Film ein kurzweiliges und gut erzähltes Popcornkino, das vor allem durch seinen Humor besticht.
Im Jahr 2001 wurde das Internet oft als ein großes hoffnungsvolles Versprechen betrachtet. Es sollte die Welt enger zusammenbringen, Grenzen überwinden und das Wissen der Menschheit für alle zugänglich machen. Doch es gab auch kritische Stimmen, die die potenziellen Gefahren dieses neuen Mediums erkannten. Einer der Filme, der diese dunkle Seite des Internets beleuchtet, ist „Pulse“ (Originaltitel: „Kairo“) von Kiyoshi Kurosawa, einem der einflussreichsten Regisseure des japanischen Horrorkinos.
In „Pulse“ wird die Isolation, die durch das Internet entsteht, auf erschreckende Weise thematisiert. Die Charaktere sind wie Punkte in einem leeren Raum, die sich nur kurz und zufällig begegnen, bevor sie wieder auseinanderdriften. Eine unheimliche Geister-Pandemie breitet sich aus und lässt die Menschen ihren Lebenswillen verlieren, bis sie buchstäblich zu Schatten ihrer selbst werden.
Doch „Pulse“ ist nicht nur eine düstere Dystopie, sondern auch ein filmisches Meisterwerk, das mit minimalen Mitteln maximalen Horror erzeugt. Statt auf Unmengen an Schockeffekten setzt der Film auf subtile Andeutungen und die Erzeugung einer bedrückenden Atmosphäre. Diese Techniken machen „Pulse“ zu einem der unheimlichsten Filme aller Zeiten. In der aktuellen Folge von „Das Filmmagazin“ besprechen wir diesen Klassiker des J-Horrors und analysieren, warum er auch über 20 Jahre nach seiner Veröffentlichung noch immer so faszinierend ist.
Schon in seinem ersten Film will uns Christopher Nolan verwirren: Wie so häufig erzählt er in Following, seinem ersten Langfilm, nicht chronologisch. Szenen springen hin und her, es gibt Flashbacks und Foreshadowing. Im Kern geht es um einen jungen, rastlosen Mann, der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Weil ihn andere Menschen mehr faszinieren als sein eigenes Leben, folgt er Fremden auf der Straße und taucht in ihr Leben ein. Irgendwann trifft er auf den Kleinganoven Cobb, der ihn unter seine Fittiche nimmt.
Bei einem ihrer Einbrüche trifft unser Protagonist auf die „Blondine“ und befindet sich plötzlich mitten in einem Verwirrungsspiel aus Verrat und Loyalität. In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir den ersten Film von Nolan und wie er bereits 1998 seinen Stil etablierte, trotz eines niedrigen Budgets. Gerade einmal 6.000 britische Pfund kostete Following; viele Schauspieler waren Vertraute oder Verwandte von Nolan. Die Wohnungen der Figuren waren oft die realen Zimmer der Schauspieler.
„Harte Ziele“ („Hard Target“) ist ein fesselnder Actionfilm von John Woo aus dem Jahr 1993, der seine erste Regiearbeit in Hollywood darstellt. Der Film ist in New Orleans angesiedelt und bietet die perfekte Bühne für Woos unverwechselbaren Stil.
Worum geht’s in „Harte Ziele“?
New Orleans, Anfang der 1990er-Jahre: Natasha Binder sucht ihren Vater, einen ehemaligen Marinesoldaten, der mittlerweile auf der Straße lebt. Sie wird ihn nicht lebend finden, denn der Obdachlose wurde in einem brutalen Jagdspiel ermordet. Gegen eine Bezahlung von einer halben Million US-Dollar können reiche Geschäftsleute unter der Aufsicht des Sadisten Emil Fouchon Menschen jagen und töten. Da die Polizeibehörden unterbesetzt sind, können sie der Gewalt nur tatenlos zusehen. Einzig der ebenso toughe wie Roundhouse-kickende Chance Boudreaux stellt sich im Auftrag von Natasha dem brutalen Spiel entgegen.
John Woo’s Stil ganz besonderer Stil
Es ist ein Plot wie geschaffen für einen Actionspezialisten wie John Woo. Mit „Hard Boiled“ und „The Killer“ entwickelte Woo in Hongkong eine ganz eigene, stilprägende Sprache für ein Kino der Eskalationen. Menschen wie Gewehrkugeln tänzeln in Zeitlupe, während seine Sets wie ein Feuerwerk in ihre Einzelteile zerlegt werden.
Nachdem er in seinem Heimatland damit großen Erfolg hatte, geht er in die USA. „Harte Ziele“ ist Woos erster Film, der unter der Aufsicht großer amerikanischer Filmstudios entstanden ist. In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir, ob Woos US-Debüt auch heute noch funktioniert und welcher Kick uns von Jean-Claude Van Damme am besten gefallen hat.
Zu den größten Tragödien der neueren Filmgeschichte gehört sicherlich der Umstand, dass Sam Raimi nur noch sehr wenige Filme zu verantworten hat. Nachdem der US-Amerikaner in den 1980er-Jahren mit der Evil-Dead-Reihe eine neuartige Bildsprache für Horrorfilme entwickelte, durfte er in den 2000ern-Jahren seine Obsession mit Superhelden ausleben.
Zwar ist Raimis Spider-Man 2 (vor allem für einen Moderator des Filmmagazins) einer der besten Genre-Vertreter. Doch zwischen Peter Parker und Ash Williams gibt es noch eine weitere Figur, ohne die Raimis Meisterwerk wohl nie so hoch geschwungen wäre. „Darkman“ von 1990 gilt als Meilenstein, der den Weg für einige der besten Superheldenfilme aller Zeiten geebnet hat.
Der Film zeigt, dass Sam Raimi ein einzigartiges Gespür für das Genre hat. Bevor er mit der “Spider-Man” Trilogie weltweiten Ruhm erlangte, schuf er 1990 mit “Darkman” eine düstere und originelle Version des Superheldenfilms.
Peyton Westlake: Ein ungewöhnlicher Held
Im Zentrum der Handlung steht Dr. Peyton Westlake, ein Wissenschaftler, der synthetische Haut entwickelt. Nachdem sein Labor zerstört und er selbst entstellt wird, verwandelt er sich in Darkman – einen rächerischen Antihelden, der sich nach Gerechtigkeit sehnt. Anders als spätere, edlere Superhelden ist Westlake ein gebrochener Mann ohne klaren Moralkodex. Gewalt ist oft seine einzige Sprache, die er hinter seiner schrecklich entstellten Maske spricht.
Einzigartige Regie und visuelle Elemente
Raimis unverwechselbarer Regiestil prägt den Film: dynamische Kameraarbeit, schlagartige Zooms auf Augen und Hände sowie ein schwarzer Humor, der körperlich und roh ist. Diese Elemente sind nicht nur typisch für Raimi, sondern verleihen “Darkman” auch eine intensive, fast schon experimentelle Bildsprache, die an Comics erinnert.
Einfluss auf das Superhelden-Genre
“Darkman” hat maßgeblich dazu beigetragen, das Genre der Superheldenfilme weiterzuentwickeln. Raimis Arbeit an diesem Film beeinflusste spürbar seine spätere Regie bei den “Spider-Man” Filmen. Elemente wie der tragische Wissenschaftler und die düstere Atmosphäre finden sich in “Spider-Man 2”, der als einer der besten Superheldenfilme gilt, wieder.
In dieser Folge unseres Filmmagazins tauchen wir tief in die Welt von “Darkman” ein und ergründen, wie dieser oft übersehene Film nicht nur Raimis eigene Karriere, sondern auch das Genre der Superheldenfilme nachhaltig geprägt hat.
Ein wöchentlicher Hobby-Podcast hat manchmal das Problem, dass man nicht immer die Zeit für ein einheitliches Thema findet. In dieser Filmmagazin-Folge wollen wir euch aber trotzdem nicht im Content-Dschungel allein lassen und besprechen daher die letzten Filme beziehungsweise Serien, die wir gesehen haben.
Lucas fängt mit dem Anime Kaiju No. 8 an, bei dem die Hauptfigur Kafka Hibino als ein Art Monster-Tatortreiniger die Hinterlassenschaften und Überreste von riesigen Monstern entfernt. Einige unglückliche Zufälle später wacht die Putzkraft jedoch selbst als Monster auf – „Die Verwandlung“ von Franz Kafka lässt grüßen. Kaiju No. 8 ist dabei nicht nur eine gewitzte Monsterserie, sondern bietet auch Einblicke in die erstarkende Militarisierung Japans.
Martin spricht zum einen über die leider sehr formelhafte Rom-Com „Als du mich sahst“ mit Anne Hathaway in der Hauptrolle. Im Film lernt Hathaways Figur, eine 40-jährige Mutter in der Midlife-Crisis, einen hippen, superberühmten Boyband-Sänger kennen. Der Altersunterschied zwischen beiden Turteltauben sorgt dabei nicht nur auf privater Ebene für Probleme. Auch die Gesellschaft überkippt das Paar mit allerlei Erwartungen, Hass und Zwietracht. Leider interessiert sich dafür der Film zu wenig und konzentriert sich lieber auf die Tausendste Liebeserzählung nach Schema F.
Blackberry ist da deutlich spannender. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung des ersten Smartphones sowie der steile Aufstieg und spätere Fall der Firma dahinter. Und trotz mancher Klischees bietet Blackberry eine lohnenswerte Reise in die Vergangenheit.