Das Kino ist ein Ort der Zusammenkunft. Hier treffen sündhaft-teure Blockbuster auf kleine Autorenfilme, Dauerkinogänger auf Gelegenheitsgucker. Eine Imagekampagne der Kinobetreiber hat einmal behauptet, dass Filme für das Kino gemacht werden. Diese Aussage unterschlägt zwar eine ganze Menge, aber irgendwie stimmt sie ja auch.
Nirgendwo sonst geht es nur um das Medium Film.
Im besten Fall gibt es nach dem Werbeblock keine Ablenkung mehr, kein Handy, kein Geschnatter mit den Sitznachbarn. Sound und Bild sind perfekt aufeinander abgestimmt. Die Vorstellung kann beginnen. Damit diese romantische Beschreibung auch in Erfüllung geht, müssen neben den Zuschauern auch das Kino selbst mitspielen. Was aber kann ein Kino überhaupt tun, damit Besucher glücklich den Saal verlassen und bald wiederkommen?
Das Zentralkino
Einer, der diese Frage beantworten kann, ist Bernhard Reuther. Er ist seit vielen Jahren Kinobetreiber des „Kino im Dach“ (KiD). Das kleine Dresdner Programmkino wird es bald nicht mehr geben. Das KiD wechselt seinen Standort und wird zum „Zentralkino“. Möglich ist das durch die Sanierung des Kraftwerks Mitte. Das ehemalige Industriegebäude wird seit Jahren umgebaut und ist zu einem kulturellen Treffpunkt mit Theatern, Kreativen und bald eben auch einem Kino geworden.
Richtfest im Zentralkino
Im Interview erzählt uns Bernhard, warum er das Angebot annahm, ein neues Kino aufzubauen und das KiD hinter sich zu lassen. Außerdem sprechen wir über die Rolle des Kinos in Zeiten von Streaming-Diensten.