Monat: September 2022

  • Prost! – Die hochprozentige Folge

    Alkohol ist die wohl beliebteste und weitverbreitetste Droge der Welt. Auch in Filmen und Serien kippen sich die Charaktere regelmäßig das Hochprozentige in den Rachen. Wenn sich die Freund*innen in „How I Met Your Mother“ regelmäßig im MacLaren’s treffen, dann erscheint es völlig normal, dass dabei ein paar Biergläser geleert werden. Wir wollen in dieser Folge aber mal genauer hinschauen und gehen verschiedene Beispiele durch, wie Alkohol filmisch inszeniert wird.

    Der Martini gehört zu James Bond und was wäre der Dude aus „The Big Lebowski“ ohne seinen White Russian? Neben kultigen Getränken ist Alkohol oft auch Staffage für eine bestimmte Zeitperiode, wie etwa in „Mad Men“ oder „Peaky Blinders“, wo kaum ein Dialog ohne geöffnete Whiskey-Karaffe beginnt.

    Alkoholisierte Figuren setzt man gern auch für komödiantische Zwecke ein. In „Hangover“ basiert der ganze Plot darauf, dass die Hauptcharaktere einen Filmriss nach einer durchzechten Nacht haben. Und was wäre „Dinner for One“ ohne den schwankenden Butler? Selbst in kindergerechten Stoffen wie „Baymax“ oder „SpongeBob Schwammkopf“ findet man allegorische Beispiele für einen Rausch. Ist das schon Glorifizierung oder noch die harmlose Auseinandersetzung mit alltäglichen Situationen?

    Shownotes

    https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/alkohol-in-kinofilmen-so-viel-wird-in-hollywoods-blockbustern-gesoffen-a-1146250.html

  • Cyberpunk, Arcane und Co. – Warum es immer mehr Videospiel-Serien geben wird

    ber 180 Milliarden US-Dollar hat die Videospielbranche 2021 umgesetzt. Sie liegt damit weit über den Zahlen von Hollywood. Es überrascht daher nicht, dass es ein kommerzielles Interesse gibt, aus Videospielmarken wie „Castlevania“, „Tekken“ oder „Resident Evil“ einen Film oder eine Serie zu machen. Gerade die Streaming-Giganten wie Netflix und Amazon hauen im Moment eine Videospiel-Adaption nach der anderen raus. Eins ist jetzt schon klar: Auch in den nächsten Jahren erwarten uns weitere Projekte wie „Fallout“ oder „The Last of US“.

    Anlässlich der Veröffentlichung von „Cyberpunk Edgerunners“ auf Netflix schauen wir uns diesen Trend genauer an. Denn auch „Edgerunners“ basiert indirekt auf einem Videospiel. Zwar wurde die Welt eigentlich für Pen-&-Paper-Abenteuer entworfen, prominent wurde sie aber vor zwei Jahren für das Blockbuster-Game „Cyberpunk 2077“ eingesetzt.

    Solche transmedialen Verwertungsstrategien sind nicht unüblich und besonders bei finanzstarken Franchises normal. In den vergangenen Jahren gab es jedoch einige kulturelle sowie rechtliche Veränderungen, die dazu geführt haben, dass immer mehr Videospiel-Adaptionen erscheinen. Mehr dazu im Podcast.

    Shownotes

    https://www.gamepro.de/artikel/cyberpunk-edgerunners-auf-deutsch,3384509.html

    https://www.spiegel.de/kultur/jean-luc-godard-ist-tot-a-81d0bd87-66ed-466b-9ba2-83acadb7cea5

  • Filmzensur in der Bundesrepublik!? – ja, das gab’s mal

    Die Kunst- und Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Auch wenn es Leute gibt, die behaupten, dass sie in Gefahr sei, so kann man feststellen: In der Bundesrepublik gibt es keine Zensur. Das war aber nicht immer der Fall. Zwischen 1953 und 1967 schaute sich der sogenannte „Interministerielle Ausschuss für Ost-West-Filmfragen“ tausende Werke aus den „Ostblockstaaten“ an und entschied, ob und wie die Filme in die BRD kommen sollten. Denn im Zuge des Kalten Krieges stieg in der Politik die Angst vor dem Einfluss kommunistischer Propaganda – besonders aus dem deutschen Nachbarstaat DDR.

    Zusammen mit Dr. Andreas Kötzing vom Hannah-Arendt-Institut an der TU Dresden sprechen wir über den Ausschuss und klären, auf welcher wackligen rechtlichen Grundlage dieser operierte. Andreas Kötzing beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Geschichte des Ausschusses. Einen Teil seiner Forschungsergebnisse kann man auf der Webseite „West-Ost-Filmzensur“ nachlesen. Dort sind einige der zensierten und verbotenen Filme zu finden, die der BRD ein Dorn im Auge waren.

    Man störte sich unter anderem an einer allzu positiven Darstellung sozialistischer Staaten sowie am Umgang Westdeutschlands mit ehemaligen Nazi-Funktionären. Auch wenn die Filmzensur in der BRD längst nicht die Ausmaße annahm wie in der DDR: Sie zeigt wie kurzzeitig Zensur in einem demokratischen Land möglich war.

    Shownotes

    https://hait.tu-dresden.de/ext/institut/mitarbeiterprofil-13/

    https://mediarep.org/handle/doc/15802?locale-attribute=de_DE

    http://www.filmzensur-ostwest.de/historische-hintergruende.asp

  • MMHHH LECKER… – Essen im Film

    Essen ist großartig. Es füllt nicht nur knurrende Mägen, es kann uns auch inspirieren und Menschen aus ganz unterschiedlichen Ecken dieser Welt zusammenbringen. Im Film kann Essen ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Egal, ob als einfaches Set-Design oder als zentrales Handlungselement. Für diese Folge haben wir uns die Chefkochmützen aufgesetzt, um über unsere Lieblingsszenen und -Filme zu sprechen, in denen Essen eine wichtige Rolle spielt.

    Für unser 3-Gänge-Menü haben wir uns einen Gast besorgt. Filmmagazin-Urgestein Ilja hat sich zu uns an den Esstisch gesetzt und erzählt uns, warum er „Eat Drink Man Woman“ von Ang Lee so großartig findet. Die Gerichte sind hier das Verbindungsstück für eine taiwanesische Familie und einen verwitweten Meisterkoch, weswegen uns beim Anschauen auch das Wasser im Mund zusammenläuft. Dass es auch anders geht, zeigen „Schöne Bescherung“ und „Alien“, wo von einem harmonischen Abendessen nicht mehr viel übrig bleibt. In „Alien“ frisst das Monster sogar die Menschen von innen heraus auf.

    Überhaupt haben Horrorfilme eine sehr interessante Beziehung zum Essen. In fast jedem Zombiefilm gieren die Untoten nach menschlichen Gehirnen. Sie brauchen sie gar nicht zum Überleben. Sie konsumieren einfach nur, ähnlich wie es ein gewisser mordlustiger Psychiater tut. Da sind die Koch-Duell-Szenen des Anime „Food Wars! Shokugeki no Soma“ schon deutlich weniger brutal. Obwohl sie dafür auf einer anderen Ebene ins Extreme abrutschen.

    Shownotes

    https://youtu.be/I3HoxM7mECc