Autor: Das Filmmagazin

  • So wird das Film- und Serienjahr 2023

    Es wird in diesem Jahr gute Filme geben, es wird aber auch schlechte Filme geben. So viel ist sicher. Nachdem Ihr Euch den ersten Satz in Euren Sprüche-Kalender geklebt habt, verraten wir Euch in dieser Folge mehr über unsere Highlights, die Kino- und Serienschaffende für das Jahr 2023 vorbereitet (oder zumindest angekündigt) haben. Allerdings sind wir uns sicher, dass auch in diesem Jahr wieder einiges über die Leinwände und die Bildschirme flimmern wird, das uns nicht so viel Spaß machen wird. Von „Ant-Man and the Wasp – Quantumania“ bis „Infinity Pool“ und von „Manta Manta – Zwoter Teil“ bis „Oppenheimer“. Dies ist unsere große Vorschau auf 2023.

  • Das sind die schlimmsten Cringe-Serien aus unserer Kindheit

    Schon in der vergangenen Folge haben wir uns gekringelt vor Fremdscham. Diese Woche wollen wir uns noch einmal mit Cringe beschäftigen und dem unangenehmen Gefühl, etwas wirklich Schlechtes gesehen zu haben. Statt Filmen, dreht sich dieses Mal aber alles um zwei Serien, die wir in unserer Kindheit (leider etwas zu gern) gesehen haben.

    Lucas hat „AIKa“ mitgebracht, einen sogenannten Ecchi-Anime aus den späten 90ern, der bei uns vor allem auf VOX und später auf VIVA lief. Hier stehen vor allem sexuelle Anspielungen und, naja, eine pubertär-frivole Präsentation im Vordergrund. Die Story und Charaktere sind dagegen kaum der Rede wert. Nach mehreren Naturkatastrophen ist der Meeresspiegel enorm gestiegen und die namensgebende Schatztaucherin Aika sucht nach einer mysteriösen Energiequelle. Das ist aber alles nur eine grobe Rahmenhandlung, um die zahlreichen unter-den-Rock-Aufnahmen und „Catfights“ zu rechtfertigen.

    Martin bringt einen Klassiker aus dem Nachmittagsprogramm vom KIKA mit. In der neuseeländischen Serie „The Tribe“ sind aufgrund eines Virus alle Erwachsenen gestorben. Die überlebenden Kinder und Teenager haben sich in verschiedene Stämme aufgeteilt, die um die Vorherrschaft buhlen. Dialoge und Inszenierung bewegen wenig überraschend am unteren Ende der Qualitätsskala. Wirklich furchtbar sind aber die Kostüme der Charaktere, die alle so aussehen, als hätte der Faschingsladen um die Ecke Sommerschlussverkauf gehabt.

    Shownotes

    https://www.animenewsnetwork.com/encyclopedia/anime.php?id=102

    https://www.animenewsnetwork.com/news/2016-11-24/studio-fantasia-anime-studio-files-for-bankruptcy/.109136

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/AIKa

    https://www.promiflash.de/news/2020/08/09/was-wurde-aus-den-stars-der-kult-serie-the-tribe.html

    https://de.wikipedia.org/wiki/The_Tribe

  • Das sind die schlimmsten Cringe-Filme aus unserer Kindheit

    Kennt Ihr dieses Gefühl? Ihr erinnert Euch an einen Film zurück, den ihr als Kinder geliebt habt und wollt ihn dann nochmal anschauen? Beim gemütlichen Filmabend fällt Euch dann aber alles aus dem Gesicht. War dieser Film wirklich schon immer so schlecht? Die Fußnägel rollen sich bei jedem schlechten Dialog und unsinnigen Plotpoint ein Stückchen weiter nach oben. Zwei Filme, die auf uns diese Wirkung haben, stellen wir Euch pünktlich zum Fest vor. Frohe Weihnachten!

    Martin erzählt von einem Plastikmonster, das die Welt rettet (nicht Godzilla!) und immer größer wird, indem es sich von Metall ernährt. Sowohl Story als auch Produktion dieses Films sind eher so lala, seine Entstehungsgeschichte allerdings hat es in sich. Die ganz große Politik spielt dabei eine Rolle. Der Ost-West-Konflikt im Kalten Krieg und die Entführung des Filmemachers sind da nur die Spitze des Eisbergs.

    Lucas dagegen hat einen Film mitgebracht, der zwar ziemlich cringy ist, aber eigentlich noch ganz okay funktioniert. Schlimmer ist da eher die Phase, in der er ihn damals gesehen (und geliebt) hat: seine Autophase. Ja, die Erinnerung an getunte Opel Corsas, „Need for Speed: Untergrund 2“ auf dem GameCube und Drift-Rennen mit dem Fahrrad hinterlassen bei ihm heute ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend.

    Shownotes

    https://de.wikipedia.org/wiki/The_Fast_and_the_Furious:_Tokyo_Drift

    https://de.wikipedia.org/wiki/Galgameth_–_Das_Ungeheuer_des_Prinzen

  • Das Beste und Schlechteste aus 2022

    Es ist wieder so weit. Das Jahr geht zu Ende und neigt sich damit den Bestenlisten zu. Auch euer Lieblingsfilmpodcast kann den Versuchungen eines Rankings nicht widerstehen und präsentiert in dieser Folge seine High- und Lowlights des Jahres. Lucas und Martin blicken dabei auf ihre favorisierten Filme und Serien, die sie 2022 überzeugt haben. Von multidimensionalen Familiendramen, schweren Anti-Kriegsfilmen, bis hin zum Staffelfinale des besten Prequels aller Zeiten ist alles dabei.

    Wir müssen aber auch etwas meckern. Es gab in diesem Jahr wieder viel Schund, der von uns (verbal) eins auf den Deckel bekommt. So war für uns „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ der traurige Tiefpunkt einer orientierungslosen Marke. Zudem langweilten uns Serien wie „Obi-Wan“ mit Nostalgie-Overload und „Moonfall“ mit einer Einöde aus Hollywood-Bombast.

    Mit „Ringe der Macht“ und „House of Dragons“ war 2022 zudem vollgepackt mit sündhaft teuren Produktionen für die Wohnzimmercouch. Das Kino hat es dagegen im dritten Pandemiejahr immer noch schwer, obwohl „Avatar 2“ und „RRR“ gezeigt haben, wozu man die große Leinwand alles einsetzen kann. Und anhand der kriselnden Streaming-Anbieter war zu beobachten, dass die Wachstumsphase der letzten Jahre eben auch keine Selbstverständlichkeit war.

  • Der beste Horrorfilm des Jahres. Oder der schlechteste. Nein. Doch.

    Nur allzu selten sind wir uns hier beim Filmmagazin wirklich uneinig. Aber jetzt ist es passiert. Lucas hat den Horrorfilm „Smile“ gesehen und ist größtenteils sehr angetan. Für ihn ist es der aktuell beste Horrorstreifen des Jahres 2022. Martin sieht das etwas anders und hatte nur wenig Spaß im Kino. Zeit für ein Streitgespräch!

    In „Smile“ geht es um die Psychiaterin Dr. Rose Cotter, die eines Tages eine völlig verstörte Patientin vor sich hat. Die Studentin hat dem Suizid ihres Dozenten beigewohnt und berichtet nun, von einer seltsamen Kreatur verfolgt zu werden. Nur sie allein kann das Wesen mit grotesk verzerrtem Lächeln sehen. Noch dazu wechselt es häufig das Aussehen. Wenn das Monster sein Opfer schließlich tötet, sucht das Wesen sein nächstes Ziel und der Fluch wird weitergegeben.

    Wenn euch das alles an „It Follows“ erinnert, dann liegt ihr goldrichtig. Parker Finns Debütfilm ist offensichtlich vom Horrormeisterwerk inspiriert. „Smile“ will aber nicht nur Abklatsch sein, sondern uns auch mit vielen Jump Scares schocken und das Thema Trauma bzw. Traumabewältigung in den Fokus rücken. Ob ihm das gelingt, da sind wir wie gesagt sehr unterschiedlicher Meinung. Aber das ist ja das schöne an der Kunst. Über sie kann man trefflich streiten.

    Shownotes

    https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-features/smile-2-parker-finn-sequel-ideas-1235278874/

    https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-news/taylor-swift-direct-first-movie-searchlight-1235278657/

    https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-news/kristen-stewart-berlin-film-festival-jury-president-1235278623/

  • Kapitalismuskritik, Japanangst und Zukunftsdystopie: Orientalismus und das Cyberpunk-Genre

    Cyberpunk als Genre hat sehr feste optische wie inhaltliche Parameter. Man sieht neonlichtdurchflutete Straßen, vollgestopft mit Werbung, und eine verkommene Gesellschaft, die sich von jeglichen staatlichen Strukturen verabschiedet hat. Hier bestimmen nämlich Superkonzerne das alltägliche Leben. In den allermeisten Fällen sind diese skrupellosen Unternehmen ost-asiatischen bzw. japanischen Ursprungs. Sei es Weyland-Yutani in „Alien“, Arasaka in „Cyberpunk 2077“ oder die zahlreichen japanischen Werbeanzeigen in Blade Runner.

    Als in den 70er- und 80er-Jahren das Genre entstand, stieg in einigen Teilen der US-amerikanischen Bevölkerung die Furcht vor einem entfesselten Kapitalismus. Gleichzeitig befanden sich die USA in einer wirtschaftlichen Schieflage. Ölkrise und andere nationale Probleme verlangsamten das wirtschaftliche Wachstum. Japan war währenddessen die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt, hinter den USA. Besonders im Konsumgütermarkt waren sie präsent. Sie produzierten Staubsauger, Waschmaschinen und Autos, die viele Abnehmer*innen in den USA fanden. Japanische Firmen, wie zum Beispiel Sony, stellten nicht nur technische Geräte her, sondern waren auch ein Big Player im Kino. Nach dem Videospielcrash von 1983 stieg Nintendo zum wichtigsten Spielehersteller auf.

    Diese negativen Zukunftsvisionen, geprägt durch einen Dominanz Japans, lassen sich mit den kulturhistorischen Begriffen Orientalismus und Technik-Orientalismus beschreiben. In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir, was diese Konstrukte bedeuten und wie sie das Cyberpunk-Genre geprägt haben. Insbesondere soll es dabei um den Film „Ex Machina“ gehen, der das Erbe des Technik-Orientalismus auf viele verschiedene Arten interpretiert.

    Shownotes

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/techmythen-ueber-asien-100.html

    https://www.youtube.com/watch?v=M8e8xtvElpQ&t=214s

    https://www.degruyter.com/document/doi/10.36019/9780813570655/html#contents

    https://elifnotes.com/techno-orientalism/amp/

    https://www.youtube.com/watch?v=D9JTPznY6R0

    http://www.transformationsjournal.org/wp-content/uploads/2017/02/Transformations29_Wong.pdf

    https://www.wired.com/story/orientalism-cyberpunk-2077-yellow-peril-science-fiction/

  • Schau es noch einmal, Sam – Warum man sich Filme mehrmals ansehen sollte

    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gegenüber allem Unbekanntem ist erstmal Skepsis angesagt. Das geht soweit, dass in jeder gehörten Stunde Musik, 54 Minuten Songs stecken, die wir bereits kennen. Nostalgie und das wohlige Gefühl zu wissen, was man bekommt, sind starke Faktoren, warum wir lieber zum Bekannten greifen. Bei Filmen ist das nicht anders. Jede und jeder hat sicherlich einen oder mehrere Filme, die fast mitgesprochen werden können.

    In dieser Filmmagazin-Folge soll es genau darum gehen. Welche Qualitäten muss ein Film mitbringen, damit man ihn sich mehrmals anschauen will? Komplexere Filme, wie „Tenet“ oder „Fight Club“ verlangen fast danach, weil man beim ersten Mal nur bruchstückhaft der Handlung folgen kann. Je nach Jahreszeit gibt es ebenso filmische Rituale, nach denen man die Uhr stellen kann. Im Winter flimmern die dicken Fantasy-Brocken der Marken „Herr der Ringe“ und „Harry Potter“ über die Bildschirme und an Weihnachten kann man „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ nicht entkommen.

    Aber längst nicht jeder Film eignet sich zum Wiederschauen – egal, ob wegen mangelnder Qualität, schlecht gealtertem Humor oder einer emotionalen Schwere. Bei den jüngsten Remakes bekannter Animationsfilme von Disney hat man sowieso das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben.

    Shownotes

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/disney-schockt-mit-fuehrungswechsel-bob-iger-uebernimmt-den-konzern-18477516.html

  • Von PS-Monstern und Sehnsuchtsorten – Autos in Filmen

    Die eigenen vier Räder bedeuten für viele (und für einige etwas zu viel) Freiheit und Selbstbestimmung. Dass von den Blechboliden so eine große Faszination ausgeht, daran haben auch Filme und Serien ihren Anteil. Der Chevrolet Camaro glänzt in den „Transformers“-Filmen im Sonnenuntergang und der Aston Martin DB5 wird bei „James Bond“ zur Stilikone. Abgesehen von Produktplatzierungen können die Benzinschlucker aber auch andere Funktionen erfüllen.

    In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir das Zusammenspiel zwischen Autos und Filmen. Von den besten Verfolgungsjagden bis hin zu den spannendsten Szenen in einem Auto diskutieren wir, wie Filmemacher*innen den begrenzten Raum eines Autos nutzen, um eine Geschichte zu erzählen. „Mad Max: Fury Road“ ist eine einzige, atemlos inszenierte Flucht mit einem Truck, während in „Speed Racer“ die Lust am Geschwindigkeitsrausch zur Allegorie wird, warum Menschen für ihre Leidenschaft alles riskieren.

    „Collateral“ nutzt wiederum ein Taxi für ein spannendes Katz- und Maus-Spiel, das die Machtverhältnisse zwischen Protagonist und Antagonist immer aufs Neue herausfordert. Nicht zu vergessen, lassen sich darüber auch Reichtum- und Armutsverhältnisse symbolisieren. Schließlich sind zwar viele Landstriche und Städte auf Autos ausgerichtet, doch nicht jeder kann sich den schönsten Flitzer auch leisten.

    Shownotes

    https://www.deutschlandfunk.de/ehrenoscar-fuer-schauspieler-michael-j-fox-fuer-seinen-kampf-gegen-parkinson-102.html

    https://www.kino.de/film/untitled-indiana-jones-2022/news/neue-bilder-zu-indiana-jones-5-mit-harrison-ford-deuten-auf-verhasstes-handlungselement/

  • Die Kunst der Adaption – Die besten und schlimmsten Buchverfilmungen

    Bücher und Filme: Zwei Medien, die schon seit vielen Jahrzehnten miteinander harmonieren. Das geschriebene Wort und das bewegte Bild scheinen wie für einander gemacht zu sein, wenn man bedenkt, wie viele Filmklassiker auf Romanen basieren. Von „Der Pate“ bis „Harry Potter“ schufen die Autoren und Autorinnen Welten, die man heute mit der großen Leinwand verbindet. Die Symbiose lässt sich auch damit erklären, dass beide Mediengattungen von einem ähnlichen Fundus an Erzählwerkzeugen profitieren, um uns zu fesseln. Ein komplexer Charakter und eine spannende Drei-Akt-Struktur können genauso gut gelesen, wie auch geschaut werden.

    Doch manchmal wird das Perfect Match zu einer Zweckbeziehung. Die ausufernden Erklärungen eines Romans beißen sich manchmal mit der verknappten Erzählweise eines Films. Auch können Filme sich komplett auf ihre audiovisuelle Ebene reduzieren und trotzdem genial sein – ein Luxus, den Bücher nicht haben. Und die Frage, wie weit sich Verfilmungen von ihrer Originalquelle entfernen dürfen, wird wohl für alle Ewigkeiten für Streit sorgen.

    In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir einige unserer liebsten Buchverfilmungen. Aber auch die weniger gelungenen Adaptionen stellen wir vor und versuchen uns an einer Definition: Was macht denn nun eine gute Buchverfilmung aus?

    Shownotes

    https://www.hollywoodreporter.com/news/general-news/chris-evans-people-sexiest-man-alive-2022-1235257505/

  • Im Westen nichts Neues

    1928 schreibt der Schriftsteller und ehemalige Soldat Erich Maria Remarque den Weltbestseller „Im Westen nichts Neues“. Mit großer Klarheit und nüchternem Blick arbeitet er sich an der Kriegsmaschinerie ab, die zwischen 1914 und 1918 Millionen Menschenleben zermalmte. Zweimal wurde der Stoff bereits verfilmt. Jetzt ist eine dritte – die erste deutsche Interpretation – auf Netflix erschienen.

    Ähnlich wie „1917“ von Sam Mendes findet der Film erschreckende Bilder, um den Ersten Weltkrieg zu porträtieren, die allerdings nie ins Reißerische abdriften. Regisseur Edward Berger bleibt dicht an seinen Protagonisten, inszeniert die Action nicht als heroisches Aufbäumen, sondern als verzweifelten Überlebenskampf ohne Gewinner. Vor allem in den kleinen Szenen, wenn Namensschilder abgerissen und Erkennungsmarken vorgelesen werden, entfaltet der Film seine bittere wie humanistische Botschaft.

    In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir, inwieweit „Im Westen nichts Neues“ als Anti-Kriegsfilm gelungen ist und wie die im Gegensatz zum Roman neu hinzugedichteten Szenen ins Gesamtbild passen. Spoiler: Wir finden ihn ziemlich gut und würden uns nicht wundern, wenn er nächstes Jahr gute Chancen auf den internationalen Oscar hätte.

    Shownotes

    https://www.netflix.com/title/81260280

    https://www.youtube.com/watch?v=aOzROBGLkpE&t=1640s&ab_channel=TextundB%C3%BChne

    https://www.youtube.com/watch?v=W20dgs6NIyc&ab_channel=ttt-titelthesentemperamente