Diese Serie ist für uns pure Kindheit: Von 1998 bis 2006 erschien in den USA und ein wenig später in Deutschland die Fantasy-Serie Charmed. Darin kämpfen drei magisch begabte Hexen gegen Dämonen, fiese Doppelgänger und oft auch gegen das eigene Privatleben. Anlässlich des traurigen Todes der Hauptdarstellerin Shannen Doherty schauen wir uns nochmal die erste Folge von Charmed an.
Darin erhalten die Halliwell-Schwestern zunächst ihre Fähigkeiten und lernen, dass sie von einer Hexe abstammen. Phoebe, die jüngste Halliwell, kehrt in ihre Heimat zurück, wodurch eine uralte Prophezeiung in Erfüllung geht. Die neuerweckten Kräfte rufen zugleich dunkle Gestalten auf den Plan, die es auf die Geschwister abgesehen haben. Und natürlich wird schon in den ersten 40 Minuten die eine oder andere Liebelei angedeutet.
In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir, ob die erste Folge von Charmed nach mehr als 20 Jahren noch halbwegs mit aktuellen Seh- und Effektgewohnheiten mithalten kann. Wir schwelgen aber auch ein bisschen in nostalgischen Erinnerungen und küren unsere Lieblingsfigur aus der Serie.
Kaum eine deutsche Boyband beherrschte Anfang der 2000er-Jahre so sehr die Popkultur wie Tokio Hotel. Schon mit 15 Jahren wurden die beiden Zwillingsbrüder Bill und Tom Kaulitz zu nationalen Stars, später feierten sie auch international große Erfolge. Seit mehr als zehn Jahren leben die Popsternchen nun in Los Angeles, USA. Netflix hat vor Kurzem eine Doku-/ Reality-Serie über die Multimillionäre gedreht, die zumindest auf den ersten Blick eben nur das luxuriöse Leben der Brüder porträtiert.
Hinter den Chanel-Tennisschlägern und Hollywood-Hills-Prachtbauten zeigt die Serie aber auch viel Menschliches und den Preis, den beide für ihr Glamour-Leben zahlen müssen. Kaulitz & Kaulitz ist oberflächlich – keine Frage – in seinen besten Momenten hat es uns aber doch überrascht. In dieser Filmmagazin-Folge gehen wir dem auf den Grund und besprechen, warum die fehlende Kapitalismuskritik der Serie am Ende vielleicht wieder gar nicht so unkritisch ist.
Madame Web, der neueste Versuch von Sony, das Marvel-Universum zu erweitern, stellt sich als spektakulärer Fehlschlag heraus. Der Film erzählt die Geschichte von Cassandra Webb, einer jungen Frau, die warum auch immer die Fähigkeit erlangt, kurz in die Zukunft zu blicken. Diese Ausgangssituation entpuppt sich schnell als Grundlage für eine konfuse und schlecht erzählte Geschichte, die weder Spannung noch Tiefe bietet.
Die Einführung der Charaktere wirkt hastig und unüberlegt, und die Beziehungen zwischen den Figuren bleiben oberflächlich und unverständlich. Cassandra, die Hauptfigur, wird in einem unzusammenhängenden und wenig nachvollziehbaren Handlungsstrang präsentiert. Ihre Entwicklung bleibt flach und uninspiriert, und die vermeintlich dramatischen Momente verpuffen ohne emotionale Wirkung.
Besonders enttäuschend ist der Bösewicht des Films. Seine Motivation bleibt vage und seine Handlungen sind oft nicht nachvollziehbar. Madame Web ist ein Film ohne klare Richtung und Vision. Eine unlogische Szene reiht sich an die nächste, was uns als Zuschauer ratlos und enttäuscht zurücklässt. Am Ende sind wir uns nicht mal mehr sicher, warum wir dazu eigentlich eine Podcast-Episode aufgenommen haben.
Schon in seinem ersten Film will uns Christopher Nolan verwirren: Wie so häufig erzählt er in Following, seinem ersten Langfilm, nicht chronologisch. Szenen springen hin und her, es gibt Flashbacks und Foreshadowing. Im Kern geht es um einen jungen, rastlosen Mann, der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Weil ihn andere Menschen mehr faszinieren als sein eigenes Leben, folgt er Fremden auf der Straße und taucht in ihr Leben ein. Irgendwann trifft er auf den Kleinganoven Cobb, der ihn unter seine Fittiche nimmt.
Bei einem ihrer Einbrüche trifft unser Protagonist auf die „Blondine“ und befindet sich plötzlich mitten in einem Verwirrungsspiel aus Verrat und Loyalität. In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir den ersten Film von Nolan und wie er bereits 1998 seinen Stil etablierte, trotz eines niedrigen Budgets. Gerade einmal 6.000 britische Pfund kostete Following; viele Schauspieler waren Vertraute oder Verwandte von Nolan. Die Wohnungen der Figuren waren oft die realen Zimmer der Schauspieler.
„Harte Ziele“ („Hard Target“) ist ein fesselnder Actionfilm von John Woo aus dem Jahr 1993, der seine erste Regiearbeit in Hollywood darstellt. Der Film ist in New Orleans angesiedelt und bietet die perfekte Bühne für Woos unverwechselbaren Stil.
Worum geht’s in „Harte Ziele“?
New Orleans, Anfang der 1990er-Jahre: Natasha Binder sucht ihren Vater, einen ehemaligen Marinesoldaten, der mittlerweile auf der Straße lebt. Sie wird ihn nicht lebend finden, denn der Obdachlose wurde in einem brutalen Jagdspiel ermordet. Gegen eine Bezahlung von einer halben Million US-Dollar können reiche Geschäftsleute unter der Aufsicht des Sadisten Emil Fouchon Menschen jagen und töten. Da die Polizeibehörden unterbesetzt sind, können sie der Gewalt nur tatenlos zusehen. Einzig der ebenso toughe wie Roundhouse-kickende Chance Boudreaux stellt sich im Auftrag von Natasha dem brutalen Spiel entgegen.
John Woo’s Stil ganz besonderer Stil
Es ist ein Plot wie geschaffen für einen Actionspezialisten wie John Woo. Mit „Hard Boiled“ und „The Killer“ entwickelte Woo in Hongkong eine ganz eigene, stilprägende Sprache für ein Kino der Eskalationen. Menschen wie Gewehrkugeln tänzeln in Zeitlupe, während seine Sets wie ein Feuerwerk in ihre Einzelteile zerlegt werden.
Nachdem er in seinem Heimatland damit großen Erfolg hatte, geht er in die USA. „Harte Ziele“ ist Woos erster Film, der unter der Aufsicht großer amerikanischer Filmstudios entstanden ist. In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir, ob Woos US-Debüt auch heute noch funktioniert und welcher Kick uns von Jean-Claude Van Damme am besten gefallen hat.
Ein mysteriöser Schurke versteckt einen sagenumwobenen Schatz, der von einer illustren Riege an Kleinkriminellen, Militärangehörigen und einer zusammengewürfelten Truppe von Außenseitern gesucht wird. Ja, das klingt alles ganz schön nach One Piece. Aber falsch gedacht! Es geht um Golden Kamuy: Eine Manga-Serie, die gleich in zweifacher Form ihren Weg auf die Bildschirme gefunden hat – einmal als Anime und als zwei Stunden Realverfilmung auf Netflix.
In dieser Folge unseres Filmmagazins nehmen wir die außergewöhnliche Schatzsuche von Golden Kamuy unter die Lupe und beleuchten, wie verschiedene Medien die Geschichte inszenieren. Die Handlung spielt Anfang des 20. Jahrhunderts und dreht sich um den „Unsterblichen Sugimoto“, einen Veteranen des Russisch-Japanischen Krieges. Sugimoto erfährt von einem sagenumwobenen Goldschatz, der den Ainu, den Ureinwohnern Nordjapans, gestohlen wurde und irgendwo auf der Insel Hokkaido verborgen ist. Die Hinweise zur Schatzkarte sollen auf der tätowierten Haut von etwa zwei Dutzend entflohenen Häftlingen zu finden sein.
Sugimoto, der bald auf die junge Ainu Asirpa trifft, ist jedoch nicht der Einzige, der den Schatz aufspüren will. Eine Gruppe von Soldaten und ein alter Samurai verwandeln die sonst ruhige Insel in ein Zentrum aufregender Abenteuer.
Ob Golden Kamuy mit dieser bekannten Prämisse eine packende Geschichte entfaltet, wird zu besprechen sein. Außerdem bereden wir, wie gut die Serie die historischen und kulturellen Elemente Japans mit Action und Abenteuer verknüpft.
Zu den größten Tragödien der neueren Filmgeschichte gehört sicherlich der Umstand, dass Sam Raimi nur noch sehr wenige Filme zu verantworten hat. Nachdem der US-Amerikaner in den 1980er-Jahren mit der Evil-Dead-Reihe eine neuartige Bildsprache für Horrorfilme entwickelte, durfte er in den 2000ern-Jahren seine Obsession mit Superhelden ausleben.
Zwar ist Raimis Spider-Man 2 (vor allem für einen Moderator des Filmmagazins) einer der besten Genre-Vertreter. Doch zwischen Peter Parker und Ash Williams gibt es noch eine weitere Figur, ohne die Raimis Meisterwerk wohl nie so hoch geschwungen wäre. „Darkman“ von 1990 gilt als Meilenstein, der den Weg für einige der besten Superheldenfilme aller Zeiten geebnet hat.
Der Film zeigt, dass Sam Raimi ein einzigartiges Gespür für das Genre hat. Bevor er mit der “Spider-Man” Trilogie weltweiten Ruhm erlangte, schuf er 1990 mit “Darkman” eine düstere und originelle Version des Superheldenfilms.
Peyton Westlake: Ein ungewöhnlicher Held
Im Zentrum der Handlung steht Dr. Peyton Westlake, ein Wissenschaftler, der synthetische Haut entwickelt. Nachdem sein Labor zerstört und er selbst entstellt wird, verwandelt er sich in Darkman – einen rächerischen Antihelden, der sich nach Gerechtigkeit sehnt. Anders als spätere, edlere Superhelden ist Westlake ein gebrochener Mann ohne klaren Moralkodex. Gewalt ist oft seine einzige Sprache, die er hinter seiner schrecklich entstellten Maske spricht.
Einzigartige Regie und visuelle Elemente
Raimis unverwechselbarer Regiestil prägt den Film: dynamische Kameraarbeit, schlagartige Zooms auf Augen und Hände sowie ein schwarzer Humor, der körperlich und roh ist. Diese Elemente sind nicht nur typisch für Raimi, sondern verleihen “Darkman” auch eine intensive, fast schon experimentelle Bildsprache, die an Comics erinnert.
Einfluss auf das Superhelden-Genre
“Darkman” hat maßgeblich dazu beigetragen, das Genre der Superheldenfilme weiterzuentwickeln. Raimis Arbeit an diesem Film beeinflusste spürbar seine spätere Regie bei den “Spider-Man” Filmen. Elemente wie der tragische Wissenschaftler und die düstere Atmosphäre finden sich in “Spider-Man 2”, der als einer der besten Superheldenfilme gilt, wieder.
In dieser Folge unseres Filmmagazins tauchen wir tief in die Welt von “Darkman” ein und ergründen, wie dieser oft übersehene Film nicht nur Raimis eigene Karriere, sondern auch das Genre der Superheldenfilme nachhaltig geprägt hat.
Die Netflix-Dokumentation “Das Euro-Finale: Angriff auf Wembley” wirft einen eindringlichen Blick auf die chaotischen Ereignisse, die sich rund um das EM-Finale 2021 im Wembley-Stadion in England abspielten. Sie zeichnet ein lebhaftes Bild davon, wie Tausende von ticketlosen Fans das Stadion stürmten und eine Spur der Verwüstung hinterließen.
Die Dokumentation schildert eindrucksvoll, wie die Begeisterung der Fans über Englands erstes großes Finale seit 1966 und die aufgestaute Frustration aufgrund der COVID-19-Lockdowns zu einem unkontrollierten Ansturm auf das Stadion führten.
In unserem Podcast diskutieren wir, dass die Dokumentation unserer Meinung nach zu unkritisch mit den Verantwortlichen und den Fans umgeht. Sie bleibt unter den Möglichkeiten einer wirklich tiefgehenden Auseinandersetzung mit den Ereignissen von vor drei Jahren. In dieser Woche wird Martin, der derzeit im Umzugschaos verschollen ist, von unserem Auswechselspieler Ilja vertreten.
Fast zehn Jahre nach „Mad Max: Fury Road“ geht es erneut auf die sonnenverbrannten Straßen von Australien mit „Furiosa: A Mad Max Story“. Statt der bisherigen Hauptfigur steht dieses Mal aber die Hintergrundgeschichte von Furiosa im Vordergrund und wie sie zur toughen Kriegerin wurde.
Für Action-Oldie George Miller ist es wahrlich kein leichtes Unterfangen. Fury Road von 2015 gilt als einer der besten Filme des 21. Jahrhunderts, hat unzählige ikonische Szenen kreiert. Dort anzuschließen und den Film vielleicht sogar zu übertreffen, dürfte selbst einem Maestro wie Miller schwer fallen.
In dieser Filmmagazin-Folge sprechen wir über das Prequel und wie es die Mad-Max-Welt anders interpretiert als der Vorgänger. Denn wo Fury Road kohärent entlang einer Verfolgungsjagd erzählt, fasert Furiosa manchmal aus, trotz immer noch beeindruckender Action. Unsere Kritik im Filmmagazin-Podcast.
David Lynchs “Lost Highway” ist ein Film, der die Zuschauer seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1997 fasziniert und verwirrt. Mit seiner nichtlinearen Erzählstruktur und surrealistischen Bildsprache lässt der Film zahlreiche Deutungen zu.
Die Geschichte folgt Fred Madison, einem Jazz-Saxophonisten, der in einen Strudel aus Paranoia und Mord verwickelt wird. Lynch bricht dabei aber mit konventionellen Erzählweisen und schafft eine Traumwelt, in der die Grenzen zwischen Realität und Fantasie zu verschwimmen scheinen.
Die Unklarheit des Films ist beabsichtigt. Lynch selbst hat sich gegen klare Interpretationen ausgesprochen und betont, dass seine Werke auf einer emotionalen und unterbewussten Ebene erlebt werden sollen. “Lost Highway” ist ein Film, der mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet. Auch bei uns!
Aber wie „gut“ kann ein solcher Film sein? Für Fans von David Lynch und Liebhaber des Surrealen bleibt “Lost Highway” sicher eine Wegmarke im DVD-Regal. Viele andere könnten mit diesem Film allerdings fremdeln. Wir sprechen darüber im Podcast!